The Wonderfools
Future Classics

Denn sonst würden die fünf Norweger erkennen, dass der Abgrund in schnelle Schritten gefährlich nahe kommt. Die Wonderfools folgen mit „Future Classics“ unbeirrt dem Pfad, den The Hellacopters seit „High Visibility“ eingeschlagen haben. Melodischer Retro-Rock, der wirklich niemandem Kopfschmerzen bereitet. Doch während die großen Brüder immer erkennen lassen, dass sie das Gaspedal jederzeit durchdrücken könnten, trotten die Wonderfools leicht starrsinnig in Schrittgeschwindigkeit durch die zwölf Songs. Man bedient sich dabei aller Fundstücke, die man auf dem Weg eingesammelt hat: zweistimmiger Gesang, Hintergrundchöre und ungezählte „Uh, uh – oh, oh“s. Textlich bewegt man sich dabei fast ausschließlich im unbegrenzten Land der Nichtigkeiten: „I wake up / and I turn you on / you always make me feel / like I’m your number one“ („All I Want Is You“). Einzige Neuerung: Die Gitarren klingen noch eine Spur softer; der Gesang wirkt noch unaufdringlicher. Das ist zwar in der Summe ganz nett und stört nicht, wer allerdings auf der Suche nach einer Hellacopters-Ersatzband ist, der wird schon lange die Peepshows gefunden haben. Nur bei der Covergestaltung zeigen die Jungs Innovationsfreude: So dämlich war lange kein Artwork mehr.