The Watchmen
Silent Radar

Zwei Vermutungen schleichen sich ins Hirn, wenn man den Tonträger hört, ohne zu wissen, um wen es sich handelt: eine Veröffentlichung von ‘rare material’ und ‘previously unreleased stuff’ von R.E.M. oder ein bisher unbekanntes Album von Live zwischen „Mental Jewelry“ und „Throwing Copper“. Hart an der Grenze zum Plagiat bedienen die Kanadier The Watchmen eine Klientel, die vom College-Rock auch drei Jahre nach dem Boom nicht genug bekommen kann. Und so fühlen sich The Watchmen berufen, diese Lücke zu schließen. Der Titeltrack „Silent Radar“ hätte auch einen Stammplatz auf „Out Of Time“ von R.E.M. ergattern können. Und die fleischfarbene Badekappe des Sängers und Pianisten Daniel Greaves paßt ebenfalls zum angelehnten Sound. Warum trotzdem drei Punkte? Weil „Silent Radar“ einfach eine nette und schöne Platte mit eingängigen Melodien und sauber produziertem Collegerock ist. Und zwischen Matchbox 20, Marcy Playground und Third Eye Blind lassen sich The Watchmen bequem ansiedeln. Für den, der diese Art von Musik mag, ist diese Band sicherlich eine Bereicherung. Ich höre allerdings doch lieber alte Sachen von R.E.M..