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    The Sadies
    Darker Circles

    VÖ: 21.05.2010 | Label: Yep Roc
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12
    The Sadies - Darker Circles

    Ist das jetzt Countryrock Noir oder doch die verbrannte Rückseite von Gram Parsons Cosmic Americana? Es ist auf jeden Fall das achte Album der Sadies.

    Die Schwanzgesteuerten an den Alt.-Country-Stammtischen behaupten ja heute noch, ihr Auftritt als Hintermannschaft von Neko Case auf deren Livealbum The Tigers Have Spoken sei das klare Karrierehighlight der Sadies gewesen. Das ist nun sechs Jahre her, und seitdem hat die Band aus Toronto vier weitere Platten am Interesse der Öffentlichkeit vorbeiveröffentlicht. Man kann also davon ausgehen, dass das in diesem Leben nichts mehr wird mit den Sadies und der Weltherrschaft. Auch Darker Circles ist in seiner manierlichen Manierlichkeit immer einen Schritt zu spät dran; es geht aber immerhin stark los, mit drei dunkel funkelnden Songs, die sich das Konzept Wüstenrock durch ein Nachtsichtgerät ansehen. Die Gitarren schlingern wie auf einem Tarantino-Soundtrack, die Tom-Toms werden fachmännisch abgestaubt, und Sänger Dallas Good beschwört aus angemessener Distanz – immer wie ein Typ, der Geschichten aus dritter Hand erzählt, sich aber gar nicht sicherer sein könnte, dass alles daran wahr ist. Danach gerät Darker Circles ein paar Mal ins Hoppeln und bringt Beiläufigkeit und Beliebigkeit durcheinander; die Songs stehen nicht mehr unter der gleichen Spannung, und auch Good scheint plötzlich das Pokerface zu verrutschen. Tell Her What I Said ist überzeugend in seiner Weltverdrossenheit, aber auch viel zu aufmunternd an der Westerngitarre, als dass man sich mit ihm ins Verderben stürzen wollte. Und das ist dann eben der entscheidende Unterschied: Neil Young folgt man in den Tod, The Sadies wollen nicht mal vorangehen.

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