Der Name ist natürlich schon mal Grütze und völlig überflüssig, wenn doch der eigentliche Nachname schon so schön nach irischem Singer/Songwriter klingt. Murphy hat früher bei den völlig unbekannten Subtonics zu Poppunk gesungen und singt seitdem und jetzt schon auf dem dritten Album vor allem zur eigenen Gitarre. Das haben schon andere gemacht, die mehr Banderfolg im Rücken und eine ähnlich tiefraue Stimme hatten, es damit aber immer eher der Band als der Stimme wegen irgendwohin geschafft. The Mighty Stef scheint zu wissen, worauf er sich nicht verlassen kann, und legt ein paar Ideen drauf. Seine Songs handeln von Gott und Alkohol, Tod und Teufel, manchmal klingt er fast so gut wie Adam Turla von Murder By Death.
I feel unholy and I need someone to save me. Auch instrumental passiert an Klavier, Cello, Orgel und Pedal Steel viel altmodisch Schönes, ohne dass irgendwer zuviel draufpackt; leider wirkt Murphys Zubehörband The Baptists nicht immer wie sinnvoll eingeplant und oft sehr spontan zusammengeworfen. Den Songs gibt das eine schöne Leichtigkeit, aber wenig kluge Arrangements und eine ganze Reihe ganz schrecklich schiefer Chöre, die sich vom gottesfürchtigen Rumpelfolk dann doch wieder in die selbstverliebte Lagerfeuernummer stürzen. Eigentlich schön, dass da mal jemand Brücken schlägt und grundsätzlich gute Genres an beiden Enden, aber diesmal ist der Platz in der Mitte kein besserer. Mighty Stef täte gut daran, sich zu entscheiden und – Vorschlag – das mit dem Whiskey und Satan und dem tiefen Gebrumme ein bisschen ausschließlicher auszubauen.