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    The Hundred In The Hands
    Red Night

    VÖ: 08.06.2012 | Label: Warp/Rough Trade
    Text: Sascha Ehlert
    7 / 12
    The Hundred In The Hands - Red Night

    Mit ihrem unbetitelten ersten Album etablierten sich The Hundred In The Hands als noch eine dieser grundguten Indie-Bands aus Brooklyn. Der Nachfolger Red Night soll nun die eigene Identität nachliefern.

    Gute Songs konnten Eleanore Everdell und Jason Friedman von Anfang an schreiben. Trotzdem fehlte ihrem Debüt der Fokus, auf zu vielen Tracks wirkten sie wie gute Kopien ihrer Lieblingsbands. „Red Night“ klingt deutlich geschlossener. The Hundred In The Hands möchten uns nicht mehr ständig in Bewegung halten und schaffen es stattdessen, Stimmungen aufzubauen, diese auf einem hohen Level zu halten und plötzlich zusammenbrechen zu lassen. Der Himmel über der Stadt, die man sich zu „Red Night“ vorstellen kann, färbt sich nicht durch vergossenes Blut rot, der Titel passt dennoch hervorragend. Songs wie das pulsierende „Faded“ und der treibende Opener „Empty Station“ beschäftigen sich mit dem allgemeingültigsten Problem junger Großstädter: Dem Wechselspiel aus Sehnsucht, Nähe und am Ende doch wieder Einsamkeit. Dieser Gefühligkeit verleiht das Duo mit Produktionen Ausdruck, die sich behutsam zu enormer Größe aufschaukeln. Originell ist „Red Night“ dennoch nur bedingt. „The Fool“ von Warpaint arbeitete bereits ähnlich subtil mit Melancholie und bedrohlichem Stimmungsaufbau. Und auch die Hall-Effekte, durch die Everdells dünne Stimme stets klingt, als würde sie einen als Geist aus der Vergangenheit heimsuchen, sind 2012 kein überraschendes Stilmittel mehr. Innovation geht anders, Fortschritte haben The Hundred In The Hands trotzdem gemacht. Und Geistesverwandte, verloren im emotionalen Strudel der Nacht, werden dieses Album ohnehin ins kalte Herz schließen.

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