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    The Human Abstract
    Nocturne

    VÖ: 08.09.2006 | Label: Hopeless
    Text:
    7 / 12

    Guten Morgen in der School of Rock! Heute auf dem Stundenplan: Prog-Metal – seine Wurzeln und Exponenten im frühen 21. Jahrhundert.

    Perfektes Studienmaterial für die Lektion liefern The Human Abstract aus Los Angeles. Mit „Nocturne“ treiben die ein- wie ausgebildeten Mucker den Hörer schnell zur Gretchenfrage: Ist diese Sorte Prog-Metal für irgendwen als Musiker? Zur Neutralität angehalten stellt der Musikwissenschaftler fest: alles da, was Prog-Metal braucht. Die musikalischen Bekenntnisse zur so genannten E-Musik. Höchste Virtuosität beim Abarbeiten von Death-/Emo-/Speed-Metal-Standards. Songtitel, bei denen das Latinum weiterhilft. Und Akkord-Kombinationen, die das Tonmaterial des hinlänglich bekannten Metal tatsächlich noch erweitern („Channel Detritus“). In ihren stilleren Momenten („Desiderata“, „Sotto Voce“) zeigen The Human Abstract mehr geistige Verwandtschaft zu den depressiven Romantikern des 19. Jahrhunderts als zum Cali-Rock. Kurzschluss: Mit einer Aufmerksamkeitsspanne von drei Minuten kommt man bei der Band nicht weit. Wer es länger aushält, erkennt, dass schon die dritte Generation nach Dream Theater um die Wette frickelt. Kreuzsimpler Metal wie in „Polaris“ dürfte The Human Abstract unter Klassenkameraden wie Trivium, Avenged Sevenfold und Atreyu den Ruf des irgendwie coolen Nerds einbringen. Und die braucht es ja auch.