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    The Hellacopters
    Head Off

    VÖ: 18.04.2008 | Label: Wild Kingdom/Rough Trade
    Text: Jörg Staude
    10 / 12
    The Hellacopters - Head Off

    Danke. Satt. Amen, Die Hellacopters hören auf. Eine Coverplatte zum (Ab)Schluss, dann fällt der Vorhang. Würdevoller geht es nicht.

    Während andere Bands ihr Haltbarkeitsdatum ignorieren, verabschieden sich die Schweden mit einem lauten Knall. Obwohl der nicht so laut ist wie vor ein paar Jahren: Im Song Nr. 12, dem letzten, er heißt „Darling Darling“ und stammt vom schwedischen Duo The Royal Cream, gibt es nach 2 Minuten und 2 Sekunden eine Bridge, nach der man weiß, warum das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Mehr Pop geht nicht. Mehr wären die Fans auch nicht zu akzeptieren bereit gewesen. Der Weg war ein langer, und er war das Ziel. Und das ist erreicht. Die Essenz einer Band auf einem Album, obwohl alle Songs nicht von ihr stammen. Die ersten sieben Sekunden von „Electrocute“ (Demons) geben die Marschrichtung vor: Das Riff klingt wie von Status Quo. Die Schlaghose vor Augen, Männerschweiß in der Nase – die 70er sind noch lange nicht vorbei. Der rote Faden dieses Albums ist auch das Stringente an den Hellacopters: Sie machten nie einen Hehl aus ihrer Bewunderung für die Ramones, MC5 und KISS. Dass sie sich mit fast unbekannten Coverversionen verabschieden und es nicht auffällt, sagt viel aus. Wenn man an diesem Punkt der Karriere ist, hat man entweder einen Smash-Hit und wird wie Nickelback, oder man hört auf. Die Hellacopters haben das ihrer Meinung nach Richtige getan. „Midnight Angels“ von den Peepshows könnte von „High Visibility“ stammen, „In The Sign Of The Octopus“, von The Robots und auch erste Single, strotzt vor Pathos, „No Salvation“ ist von den Turpentines als Single bekannt, gewinnt aber in der Hellacopters-Version deutlich an Reife. Auf ihre Abschlussarbeit in Sachen Rock And Roll können sie stolz sein – es gibt Bands, wie früher die Wildhearts oder die Backyard Babies, die nicht wussten, wann man es am besten sein lässt. Komische, aber bedenkenswerte Kausalität: Auch Bernard Dietz ist nur ein Mal Europameister geworden, mehr Titel gab es nicht für den Straßenfußballer aus Bockum-Hövel. Aber er ist heute immer noch Kult in den wichtigen Szenekreisen. Heißt: Hellacopters-Aufnäher wird es immer geben. Und wenn „Toys And Flavors“ der beste KISS-Song ist, den KISS nie geschrieben haben, dann war das der Europameisterschaftsgewinn im Skandinavian Retro Rock.

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