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    The Heavy Blinkers
    The Night And I Are Still So Young

    VÖ: 06.09.2004 | Label: Apricot/Rough Trade
    Text: Tanja Stumpff
    8 / 12

    Verzückung und Wärme – ungemein lässig zaubern die Kanadier orchestrale Popperlen aus dem Ärmel, deren sorgfältige Arrangements zeitlos wirken.

    Das Kaleidoskop der Heavy Blinkers schillert bunt: Hier ein wenig Burt Bacharach, dort ein wenig Beach Boys; ab und an sieht man die Flaming Lips vor dem inneren Auge Konfetti werfen. Drei Sänger und eine Frauenstimme sorgen für Abwechslung im Universum der samtweichen Klänge, und der große Entwurf eines Himmels voller Geigen, Trompeten, Piano gelingt, ohne in plakativen Kitsch abzurutschen. Wickelt einen “Filtered Light” in einen rosa Traum der Langsamkeit, so bringt “In The Morning” mit einem leicht nervös zuckenden Piano Erweckung, die dank eines beschwichtigenden Chors und sorgfältig eingesetzten Streichern dennoch sehr sanft ausfällt. Der Upbeat von “Try Telling That To My Baby” reißt aus dem Schlaf und entführt in einen Tag voller Sonnenschein, der mit “Gentle Strength” eine sehnsüchtige Note erhält. Kunstvoll und gelassen spicken die Heavy Blinkers ihren weichen Pop mit einer Melancholie, die niemals dunkel erscheint, sondern sich ganz leicht und schwerelos entfalt. Eine paradoxe Paarung von Wehmut und Optimismus durchzieht das Album, und “The Night And I Are Still So Young” kann als sanfte Klage und optimistischer Ausblick gleichermaßen verstanden werden. “Don’t be so blue” fordert der Chor von “Unseasonably Sad”, und eine fröhliche Beschwingtheit straft den Titel Lügen.