Bands wie The Haarp Machine gibt es bereits wie Sand am Meer, dafür hat der Hype um das Genre Djent gesorgt: Chimp Spanner, The Contortionist, Tesseract, Periphery – um nur einige zu nennen. Allen gemein: Die Bands spielen unübersichtlichen, oft schnellen Progressive Metal, der sich im Idealfall später als genial geschrieben entpuppt – so beispielsweise der Fall beim Debüt von Animals As Leaders. Bei The Haarp Machine passiert das nicht: “Disclosure” bleibt verworren. Auch nach mehrmaligem Hören wird kein roter Faden ersichtlich, der durch das Gemenge führt. Wie bei den Genrekollegen spielt sich hier technisch alles auf höchstem Niveau ab: Die Bandmitglieder beherrschen ihre Instrumente einschüchternd gut und die Idee, indische Instrumente wie die Sitar oder Tablas dazu zu arrangieren, funktioniert auch. Allerdings ist es The Haarp Machine nicht gelungen, die Umbrüche in den Songs so zu gestalten, dass sie nach und nach in Fleisch und Blut übergehen. Üblicherweise erscheinen diese nur anfangs unberechenbar, ergeben aber später Sinn. Auf “Disclosure” stellt sich lediglich das Gefühl ein, sie seien willkürlich. Die durchgängigen Gitarrensoli in “Lower The Populace” etwa könnten vermutlich genauso gut rückwärts gespielt werden, ohne dass es dem Song merklich schlecht täte. Angenehm zu hören sind The Haarp Machine nur, wenn sie sich zurücknehmen und auf deutlich einfachere Song-Strukturen zurückgreifen, wie in “Esoteric Agenda”, der Singleauskopplung “Pleiadian Keys” oder “Machine Over”.