Stampfender Rockabilly-Lärm von durchgeknallten Finnen, der die Ohren bluten lässt.
Oh Mann, sind die kaputt. Wer die leider zu Unrecht untergegangenen Mog Stunt Team kennt und sich zudem ausmalen kann, wie eine besoffene Mischung aus John Spencer und Jesus Lizard klingt, bei der Lemmy Kilmister das Tempo vorgibt und den Gesang übernommen hat, der dürfte eine ungefähre Vorstellung von dem Höllenkrach haben, der auf Full Treatment passiert. Zwei Gitarristen, die hektische Slide-Riffs schrubben, und ein durchgedrehter Schlagzeuger reichen völlig aus, um dreckigen, bluesigen Lärm mit Rockabilly-Einflüssen zu produzieren, und deshalb gibt es auf dem Album weder einen Bassisten noch andere Musiker zu hören. Aber Gesang, wenn auch in Anführungszeichen: Mika Sonninen krächzt sich einfach herrlich heiser und böse durch die 12 Songs, deren Sound sich auch hundertprotzentig nach verschimmelter Garage anhört. Es könnte also alles passen. Das Problem ist hier, wie häufig bei extrem noisigen Platten, die mangelnde Konsumierbarkeit. Es ist nicht einfach, die Scheibe in voller Länge zu genießen, und das Bedürfnis, The Festermen täglich zu hören, ist sehr gering. Legt man Full Treatment jedoch ab und zu in alkoholisiertem Zustand auf, kommen einzelne Songs wie die auch textlich sehr unterhaltsamen Wine Goes Down und Liquor Talking II ziemlich cool.