Rock`n`Soul scheint sich nach Rotz`n`Roll als nächstes musikalisches Markenzeichen aus Skandinavien zu etablieren. Die Chronics gehören dabei zu den Guten.
Schon mit “Soulshaker” (2000) verstand es das Quartett aus dem hohen Norden, aus den beiden wichtigsten Popkulturvermächtnissen Detroits – Rock City und Motown – ihren eigenen Sound anzurühren. Und das machen sie nicht ganz so exzessiv soulgetränkt wie die Finnen Flaming Sideburns, aber auch konsequenter als z.B. Gluecifer, die mit solchen Einsprengseln lediglich ihren Hardrocksound ein wenig auflockern. Am ehesten träfe es da vielleicht ein Vergleich mit den Hellacopters, auch wenn die Chronics von einem etwas anderen Drive getrieben werden und die Gesangsstile beide sehr prägnant, aber auch recht verschieden sind. Im Grunde ihres Herzens sind Sänger Magnus Rudolfsson & Co. wohl ungewaschene Punkrock`n`Roller geblieben, und das steht ihnen auch bestens zu Gesicht. Aber der beschwingte Groove, schwülstige Backgrounds, effektvoll eingesetzte Bläsersätze und voluminöse Orgelsounds machen die rockende Melange erst richtig sexy. Einen Song hervorzuheben fällt nicht leicht, da “Make You Move” ein ziemlich homogenes Album ohne Ausfälle, aber auch ohne zwingende Überflieger-Nummern ist. Erinnern dürfte man sich schon nach dem ersten Durchlauf vermutlich an den Opener “Whatever You Do”, den sonnig-flockig groovenden Titeltrack oder die Stones-Hommage “Honey Blue”. Wie auch immer, dem Versprechen im Titel werden die Chronics durchweg gerecht.
weitere Platten
Soulshaker
VÖ: 29.01.2001