Schade, denn nur die bösen Jungs kriegen die Mädchen. Das Trio The Blakes aus Seattle macht aus seiner 60s-Affinität keinen Hehl, kleidet sich in Lederjacken und enge Röhrenjeans und lässt auch in textlicher Hinsicht kein großkotzig prahlendes Klischee über Sex, Drugs & RocknRoll aus. So geht es zurück ins Zeitalter der Stones, der Stooges und der Kinks – Vorbilder, denen die Band mit lässigem Gestus und wenigen Akkorden offen huldigt. Wenn die Legende stimmt, dass der breitbeinige AC/DC-Gedächtnis-Stampfer “Two Times” in nur sieben Minuten geschrieben wurde, sollte sich die Band in Zukunft besser auf derartige Schnellschüsse spezialisieren – der Opener ist zugleich der Höhepunkt. Ansonsten ist die Diagnose angesichts tausendfach gehörter Rockstandards und hübscher Harmlosigkeiten eindeutig: The Blakes sind schlicht zu nett. Ein Lob ist das für eine Rockerbande ihres Selbstverständnisses nicht.