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    The Amazing Pilots
    Hello My Captor

    VÖ: 27.06.2005 | Label: Décor/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12

    The Amazing Pilots sind zwei Brüder, die so unnatürlich gut miteinander auskommen, dass sie nur noch kuscheligen Schmuse-Pop machen können.

    Einmal nur kriegt sie einen dran, diese Platte. Aber dann auch so richtig. Stück für Stück war sie auf leisen Sohlen durch sanftmütige Folksongs geschlichen, hatte hier und da mal ein bisschen Klavier gespielt, alles hübsch mit Streichern aufgebessert. Und dann bricht sie plötzlich aus. “I Don’t Know Where Are You” heißt der nicht nur grammatikalisch bedenkliche Song, in dem alle Stricke reißen. Sicherlich nicht zufällig in der Mitte des Albums platziert, macht er zunächst nicht viel anders als die zehn restlichen Stücke, steigert sich aber hinein in ein Finale, das für die Verhältnisse der Amazing Pilots geradezu rasend über einen herfällt. Ansonsten sind die Gebrüder Wilkinson nämlich ganz schöne Gemütlichkeitsmenschen, steuern bei kleinstmöglichem Aufwand durch zärtlich zurecht gekämmte Lieder wie “Stupid, I Loved You So”, kuscheln sich an ihre Akustikgitarren und machen wahrscheinlich selbst die größten Augen, wenn ihnen dann mal eine Merkwürdigkeit wie das verschwommene Interlude “Out Across The Bay” rausrutscht. Man möchte sich nicht mal mehr darüber wundern, dass diese Iren schon vor geraumer Zeit ins englische Rentner-Eldorado Eastbourne gezogen sind. Soviel Harmonie, soviel Harmlosigkeit. Die Waltons des Musikgeschäfts. Und ein Schrecken für Familientherapeuten.