Sie haben sich vier Jahre Zeit gelassen vom ersten zum zweiten Album, und das hört man: Musik von dieser instrumentalen Leichtigkeit und zugleich melancholischen Tiefe braucht eben viel Zeit, um zu wachsen. Leichtes Schlagwerk, dezent gezupfte oder auch mal breit angelegte Gitarren und allerlei Instrumente, die weite Flächen und offene Strukturen generieren, untermalen eine Stimme, die wirkt, als erzähle sie von endlosen Nächten unter freiem Sternenhimmel. Man fühlt sich beim Hören an Mercury Revs raumgreifende Großtaten erinnert, aber auch an die ulkigen Klangkaskaden der Flaming Lips oder das spröde Indietum von Sparklehorse. Verglichen mit dem Debüt wird’s weniger laut und unkontrolliert – zumeist regiert eher eine leicht verhuscht wirkende Schönheit im Arrangement. Komplettiert mit einem wirklich stimmigen, dezent nach Wohnzimmer klingenden Sound, ist diese Platte allen zu empfehlen, die berückend anheimelnde Musik zwischen South und South San Gabriel, zwischen dEUS und Son, Ambulance mögen. Und damit ist sie für alle Melancholiker der härteste Konkurrent des Monats für die nicht minder schöne Washington-Platte.
weitere Platten
Oppenheimer & Woodstock
VÖ: 29.10.2010