Und dabei fängt eigentlich alles gut an, denn sowohl die Aufmachung als auch der Opener “Clean” gefallen auf Anhieb. Da passt bei “Beauty ?” noch alles zusammen: Es riecht nach Rock’n’Roll und sieht auch so aus. Die Gitarren braten dumpf drauflos und man freut sich über den angenehmen Klang von Sänger Ferdinandos Stimme, die klingt, als hätte er schon ein- bis zweimal John Garcias Händchen geschüttelt. Was danach folgt, klingt allerdings eher nach einer Jam-Session, in der Staind das Tempo angeben und James Hetfield singt und Gitarre spielt. Und schon ist es da, das Problem, dass alles, was man hört, zwar recht engagiert und solide klingt, aber die Frage nach dem Sinn des Ganzen immer dringlicher wird. Die Songs arten zunehmend in langatmige Rock-Balladen aus, die Texte sollen sichtlich tief gehen, doch trotz der Produktion von Ralph Quick (u.a. H-BlockX und Die Happy) fehlt hier die letzte Überzeugungskraft. Stimmt das Songwriting, wie beispielsweise bei “Cold Eye”, schreckt prompt der Text ab. Geht der Song vielversprechend los, genannt sei hier besonders die Single-Auskopplung “If I Die”, will der Refrain einfach nicht so recht überzeugen. Ein wenig Abwechslung im Gesamtbild bringt letztendlich allein das Stück “Divine”, das sich locker punkrockig gibt und auf strapazierte Gesangsklischees weitgehend verzichtet. Aber das reicht leider nicht ganz.