Sun And Sail Club
Shipwrecked
Intro und Outro erinnern mit der jazzig gezupften Akustikgitarre eher an Django Reinhardt und weniger an dynamischen Abriss-Rock. Dazwischen setzt das Quartett – unter anderem bekannt von Fugazi, Ministry, Kyuss und The Adolescents – auf dichten Fuzz und intensiven Gain, beides getragen von einem unbeirrt nach vorne ziehenden Groove.
Das Vocoder-Experiment des Debüts “Mannequin” ist längst vergessen, die Band überzeugt ausnahmslos mit klarem Gesang, gerne mehrstimmig und mit simplen, oft repetitiven, aber effektiven Texten. Tony Adolescent und Bob Balch verstehen sich als anstachelnde Verstärker der Eskalation, ein explosives Dreamteam. Die Drums geben Gitarre und Bass die Richtung an und erzeugen eine durchgehend fesselnde Grundspannung.
Kein gemächliches Anschwellen oder sanfte Eskalationsstufen, “Shipwrecked” beißt sich mit einem Schnapp fest und lässt nicht mehr los. “The Color Of War” steigt mit der Brachialität eines Finales ein und haut schon am Anfang alles kurz und klein. Selbst beim langsameren “Drag The River” schlagen Sun And Sail Club sinnbildlich mit der schweren Panzerfaust zu, lassen aber über die lasziven Gitarren einen sexy Konter einfließen. “I keep looking forward, you keep looking backward”, fasst das flinke “Halcyon” das Motto und die absolute Stärke von “Shipwrecked” zusammen.
Das steckt drin: Crowbar, Fugazi, Kyuss
weitere Platten
The Great White Dope
VÖ: 12.05.2015
Mannequin
VÖ: 19.11.2013