Sugartooth
The Sounds Of Solid

Was die Dust Brothers auch anfassen, es scheint zu Gold zu werden. Nach ihrem selbstbetitelten ‘94er Debütalbum haben sich auch Sugartooth aus LA in die segenspendenden Hände der beiden Studiotüftler begeben, die schon einer illustren Runde mit Namen wie Beck, den Beastie Boys und Korn auf die Sprünge geholfen haben. Was in diesem Fall herausgekommen ist, hat zwar stilistisch mit den oben angeführten nicht viel zu tun, beweist aber Geschmack. Alle zwölf Stücke sind zweifellos schlicht und einfach Rock jenseits aller phantasievollen Klassifizierungsversuche. Eine Handvoll Gitarrenriffs zusammen mit einem Gesang, der an die schon lang verblichenen Mindfunk erinnert, ergeben in einer furztrockenen Produktion mit sparsam eingesetzten Samples und Scratching-Einlagen ein Album, bei dem jegliche direkte Vergleiche scheitern müssen, weil es einen ureigenen Charakter besitzt. „Spiral” wartet mit einem funky Drumloop und Gitarrensound aus der Dose auf und wirkt so anregend, wie etwas Eigenständiges unter den ganzen Klischee-Nachläufern nur sein kann: Rockin’! Im Übrigen scheint das Schlagzeug das Lieblingsinstrument der Staub-Brüder zu sein, erscheint es auf „The Sounds Of Solid” doch so breit ausgelegt, daß es phasenweise fast zum zentralen Element wird. Frisch!