versammeln konservierte Songs aus fünf Jahren.
Yep, da ist es, das perfekte Spearmint-Album. Endlich spielt diese vorzügliche Band mit Herz für Pop, Northern Soul und fantastische Singles ihre Stärken auch auf Albumlänge aus. Seltsam genug, denn A Leopard And Other Stories ist eigentlich nur eine Zwischendurchplatte mit Songs, für die auf den vier regulären Alben kein Platz war. Aber bitte kein Wort von einem Verlegenheitsalbum! Es ist nur so: Ihre großen Werke konzipierten die Londoner zuletzt so, wie Hobbyautoren im Schriftsteller-Workshop ihre Romane entwerfen. Eifrig wurden Spannungsbögen erdacht und Protagonisten entwickelt, und plötzlich klangen Bandchef Shirley Lee – eine Art Jarivs Cocker mit zu großer Brille – und seine Jungs überambitioniert. Dies sind nun 14 Kurzgeschichten, und zu lebensbejahendem Pop passt diese Gattung einfach besser. Das geht schon gut los mit dem schmissigen A Leopard über allerhand Getier im heimischen Garten. Wie auch The Last Bus Home erinnert dieser unvermittelte, schlaue Britpop an Großtaten von Blur, als Graham Coxon noch dabei war. Weitere Höhepunkte: Das zynische Say Something Else oder This Is A Souvenir, eine sehr persönliche Hommage an ein Dutzend Songs der Indie-Götter Pavement. Fast jedes Stück wäre eine potenzielle Single; für das Kleinformat ausgewählt hat Shirley Lee schließlich The Whole Summer Long – eine rührende Abhandlung über kalte Herzen an heißen Tagen. Eine kurze Geschichte mit großer Pointe.