Wie viele Ostküsten-Bands nennen eigentlich die Einflüsse Black Flag, Fugazi oder Dead Kennedys? Immerhin war das Debüt der Washingtoner Skate-Fans properer Pop-Core. Standesgemäß fällt die zweite Platte deutlich ab. Beim Opener “Desperation” denkt man noch: Hoppla, härter geworden? Fünf bis sechs Songs lang wechseln sie auf ansprechende Weise Kantigkeit und Melodien. Doch dann nervt bei jedem Song was anderes: Der eine schleift mit seinen Melodien am deutschen Schlager entlang, der andere fängt wie bei schwachen AC/DC-Platten so an, wie der vorherige aufhörte, beim nächsten fuzzt die Gitarre auf sehr breitgetretenen Pfaden. Immer wieder blitzt ihr Können durch, aber sie wollen es wohl einfach jedem recht machen, und spielen daher an den meisten vorbei. Ich bin im Zwiespalt.