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    Slayer
    World Painted Blood

    VÖ: 03.11.2009 | Label: American/Sony
    Text:
    Slayer - World Painted Blood

    Slayers zehntes Studioalbum wird als eine Best-of im Geiste verbucht werden. 25 Jahre Bandgeschichte haben den Bauchladen breit genug für ehrenvolle Selbstzitate gemacht.

    Gespür für die besten Momente ihrer Karriere beweisen wie zuvor Metallica nun auch die Könige des Thrash Metal – ebenfalls unter der Ägide von Rick Rubin. Doch zunächst zur Obduktion. Im Titeltrack „World Painted Blood“ schleudern Slayer ihre Volksdrogen mit vollen Händen in die Runde. Nach einem einminütigen diabolischen Auftakt wird schnell klar, dass sich der Slayer-Fan zurücklehnen darf – die Band liefert exakt die Amphetamine, die vor zehn Jahren auf „Diabolus In Musica“ als verloren galten. Im Mittelteil verfällt Tom Araya in einen finsteren Sprechgesang, der nur langsam mit einem kriegerischen Mantra in die Eskalation zurückführt. Dank seiner Abwechslung merkt man diesem gelungenen Türöffner nicht an, dass Slayer hier den zweitlängsten Song ihrer Geschichte abgeliefert haben. „Unit 731“ bleibt dagegen im gewohnten Thrash-Kompaktformat und erinnert wegen seines verwaschenen Drummings an den Rumpelsound der „Hell Awaits“-Ära. Mit zwei Stromstoß-Riffs ist der Song genug unterfüttert, je ein Quengel-Lead von Hannemann/King und 150 Sekunden später sind Slayer fertig mit der Welt. „Snuff“ eröffnet mit einem simplen Einzähler und brüllt „Willkommen auf ‚Reign In Blood‘!“ Nur die gedoppelten Soli tünchen etwas Innovation über diesen sehr typischen Slayer-Song. Die Thrash-Quote ist bereits zu diesem Zeitpunkt hoch genug, um mit „Beauty Through Order“ dem epischen „South Of Heaven“-Album Hallo zu sagen. Der schleppende Track wird nur durch zwei kurze Kinnhaken davor bewahrt, die Fahrt des Albums an dieser Stelle auszubremsen. „Hate Worldwide“ ist ein ganz großer Moment: Dave Lombardos Leichtfüßigkeit fällt mit einem Riff zusammen, das wie ein bekannter Slayer-Klassiker klingt, aber trotzdem neu ist. „Psychopathy Red“ schielt ebenfalls auf die mittleren 80er und demonstriert mit einem schreddernden Bass die frühen Punk-Roots von Slayer. Müssen wir noch über Inhalte reden? Ja, müssen wir. Wenig vegetarische Songtitel wie „Public Display Of Dismemberment“ belegen, dass auch Slayers Textabteilung während des Irak-Krieges aufmerksam Fernsehen geschaut hat. Wenn Tom Araya aber in „American“ den Kriegsfetisch der USA anprangert („It’s all about the motherfucking oil/ Regardless of the flag upon its soil“), dann muss man sich schon fragen, ob hier die Weisheit des Alters durchgraut. Es rumort, Slayer wollten es inklusive dieses Albums noch drei Mal wissen und dann abtreten. Der Anfang eines solchen Endes wäre auf jeden Fall gelungen.

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