Das Debüt des britisch-österreichischen Dreiers Skyscraper sitzt ganz hinten rechts auf einer Stuhlecke, wo sich schon die Hintern von zu vielen anderen Bands den Platz streitig machen. Ministry-Fans werden den poppigen Sound von Skyscraper als ibizaesken Mainstream wegwischen, und Freunde von reinem, einfachem Pop werden die krachigen Mittel der Band als überaus ohrenverletzend empfinden. Zu durchsichtig sind die tanzbaren, mit harten Riffs drückenden Popstücke, die durch verzerrten Gesang in eindimensionaler Weise versuchen, an eine `coole` Industrial-Welle heranzupaddeln. Dabei gibt es schon gehörte und für gut befundene britische Melodien. Oh ja, gut die Hälfte der Songs auf “Superstate” kann man sich mit blitzenden Video-Schnitten im Pop-TV vorstellen, wo sie dann auch Wirkung entfalten werden; ebenso mittags um drei auf dem Schlamm & Kiff-Festival in Bad Bergzabern. Nur in den heimischen Boxen, da schmilzt der Skyscraper zum Einfamilienhaus.