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    Shout Out Louds
    Work

    VÖ: 26.02.2010 | Label: Vertigo/Universal
    Text:
    Shout Out Louds - Work

    Die schwedische Vorzeige-Band überzeugt und überrascht mit ihrem dritten Album.

    Einen Sinn für süchtig machende Ohrwürmer hatten die Shout Out Louds schon immer. Ihr 2003er Debüt „Howl Howl Gaff Gaff“ war ganz zerfressen von diesen penetranten Viechern. Ob „Very Loud“ oder „The Comeback“, „Please Please Please“ oder „The Sound Is The Word“: Diese harmonischen, herzzerreißenden Durch-und-durch-Indierocksongs waren die bittersüßeste Versuchung, seit Schweden von Schweinerock auf Indiepop umgesattelt hat. Etwas unausgegoren geriet danach „Our Ill Wills“; zwar waren viele der feinen Zutaten des Debüts noch enthalten, doch seltsame Songlängen und anbiedernde Blicke in Richtung Dance-Party verwässerten die liebgewonnene Rezeptur. Anscheinend brauchte es genau diese zwei unterschiedlichen Alben, um „Work“ zu erschaffen. Nicht, dass das neue Album ein plumper Mischmasch aus den Vorgängern wäre, aber völlig irreführend ist so eine Behauptung auch nicht. Von „Our Ill Wills“ haben Shout Out Louds jedenfalls den weiträumigen, hallverzierten Sound mitgenommen, die klare, ausgefeilte Produktion. Das Debüt klang da noch wesentlich dumpfer, garagiger – nach einer Band, die Spaß daran hatte, ihre großen Emotionen in einen kleinen Raum zu zwängen. Mittlerweile ist genug Raum vorhanden, um die Songs zu angemessener Größe anwachsen zu lassen. Neuerdings wieder ohne Kuhglocke, dafür gerne mit Streichern und Saxofon. Nein, nein, jetzt nicht gleich in 80er-Schockstarre verfallen. Das Saxofon ist zwar Geschmackssache, hat wohldosiert aber durchaus seine Existenzberechtigung. Siehe etwa: Bruce Springsteen. Womit wir beim Knackpunkt wären: Frontmann Adam Olenius und seine Gefährten müssen den Boss zuletzt gut studiert haben – man könnte diesen Eindruck zumindest bekommen, wenn man sich den stärksten Songs des Albums widmet. In „1999“, „Fall Hard“ und „Walls“ mischen Shout Out Louds die Hymnenhaftigkeit von „Born In The USA“ mit der Aufbruchstimmung von „Born To Run“. Es ist mitreißend anzuhören, wie die Schweden ihren Songs eine ungeahnte Tiefe einhauchen und sie immer wieder erstaunlich aufbauen. Wenn in „Fall Hard“ zwischendurch nur Bass und Klavier stehen bleiben, während alles andere verhallt. Wenn in „Walls“ nach langem Intro das Piano eine wundervolle Melodie preisgibt, sich unbemerkt das Saxofon anschleicht und alles zu einer grandiosen Hymne steigert, dann ist das Dramaturgie, Baby. Leider vermitteln die anderen sieben Stücke diese Dringlichkeit nicht. Ansonsten wäre „Work“ wohl ein Meisterwerk geworden. So ist es „nur“ eine sehr gute Platte mit ein paar meisterhaften Songs.

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