Eine Produktion aus dem Hause Deathwish sollte besser aufmerksam betrachtet werden –schließlich bürgt Converges Jacob Bannon für Qualität. Hört man das Debüt von Shipwreck A.D. nebenbei, entsteht der Eindruck eines guten, wenngleich nicht überragenden Albums. Abgesehen von einer etwas dunkleren Note erinnert der groovende Midtempo-Hardcore an Merauder. Dass “Abyss” ausgerechnet Slayers “Seasons In The Abyss” zitiert (“Miasma”), wirkt dabei etwas irritierend. Die wahre Klasse von Shipwreck A.D. eröffnet sich schließlich mit dem Blick ins (von Bannon gestaltete) kunstvolle Artwork und die Texte. In kryptisch benannten Songs (“Nereus”, “Samur”, “Erebros”) wird eine qualvolle Reise durch Meere, Stürme und Wüsten beschrieben. Der Kampf gegen Urgewalten ist in poetische Sprache gefasst, die sich in ihrer Bildhaftigkeit angenehm vom stumpfen Phrasen-Allerlei vieler Kollegen absetzt. Wohlgemerkt: Das persönlich Erlebte als Kritik sozialer Zustände macht Hardcore als Denkmuster aus, doch ist genau das auch hier greifbar. Metaphern wie “Surrounded by water/ But still dying of thirst” lassen erahnen, worum es Sänger JD in Wirklichkeit geht. Selten wird Wut so ästhetisch verpackt.