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    Sad Planets
    Akron, Ohio

    VÖ: 19.04.2019 | Label: Tee Pee/Cargo
    Text:
    7 / 12
    Sad Planets - Akron, Ohio

    Im Zentrum dieses Debüts steht eine Stadt,
    von deren Wänden Cobra-Verde-Sänger
    John Petkovic und Black-Keys-Schlagzeuger
    Patrick Carney das Einmaleins des erlauchten
    Indierocks ableiten.

    „Akron, Ohio“ ist
    benannt nach der Stadt, die als Hauptstadt
    der US-Reifenindustrie in die Geschichte
    einging und zwischen Art-Deco-Wolkenkratzern heute genauso um ihr
    postindustrielles Überleben ringt wie Detroit 170 Meilen nordöstlich.
    Petkovic und Carney sind beide von dort. Sie trafen sich 1999 zufällig im
    Kunstmuseum, wo Carney sich Petkovic als Neffen des Multi-Instrumentalisten
    Ralph Carney vorstellte, der wiederum mit Cobra Verde
    aufgenommen hat. Auf dem Papier klingt das heute nach dem großen
    restaurativen Ruhm oder einem Konzept von U2. Und tatsächlich hat
    Petkovic das stabile Pathos von Bono in petto. Offensichtlich wird das in
    „Long Goodbye“ und „Heaven’s Devils“. Den besten Song verschleudern
    Sad Planets allerdings direkt zu Beginn („Just Landed“). Der zweitbeste
    trägt den plakativsten Titel: „(Falling Into The Arms Of A) Refugee“. Beide
    Stücke haben etwas von Oasis’scher Bierseligkeit, die sich am Gitarrengegniedel
    von J Mascis besoffen hat. Mascis, der mit Petkovic bei Sweet Apple Power-Pop für T2-Bulli-Fahrer aufgießt, mogelt sich in „Just
    Landed“ sinnigerweise selbst auf die Platte. Es ist eine Elegie über
    den Wiederbesuch eines längst vergangenen Ortes und zwingender als
    die meisten anderen Songs, die häufig etwas weniger wagen, als es dem
    namhaften Duo zu Gesicht stünde. „Akron Ohio“ hätte ein kleines Who-Is-
    Who des Indierocks werden können, hat dafür über die volle
    Distanz aber doch etwas wenig Personal und Abwechslung
    zu bieten.