Rya ist das Pseudonym einer Sängerin, deren Herkunft und wahre Identität das Plattenfirmen-Info (vorsichtshalber?) verschweigt. Wenigstens ist etwas über den Produzenten ihres Machwerks in Erfahrung zu bringen. Der heißt Dirk Riegner und arbeitete bisher hauptsächlich als Remixer für Acts wie die Guano Apes, HIM, Oomph! oder Wolfsheim. Diese großen Namen täuschen allerdings nicht darüber hinweg, dass das gesamte Projekt extrem provinziell, verkrampft und hoffnungslos überladen wirkt. So, als hätte ein unbedarftes, mit Björk-Gedächtnisfrisur ausstaffiertes Mädchen vom Lande bei einem Radio-Wettbewerb ein paar Studio-Stunden gewonnen. Nun versucht sie mit dem zufällig anwesenden Praktikanten des Ton-Assistenten auch wirklich jeden einzelnen Knopf auf dem Mischpult zu benutzen. Wer sich “Starship” trotzdem etwas länger anhört, dem stellen sich zwangsläufig folgende Fragen: Ist der unmotiviert wirkende Stilmischmasch aus lauen Elektro-Spielereien, schlaffen Dancebeats, ausgelutschten Rockismen und Versatzstücken kitschig-orientalischer Folklore irgendwie als originell zu missdeuten? Kann das Synthesizer-Geschwurbel in Nummern wie “Traveller” das gewollte, momentan so chartträchtige Gothic-Feeling erzeugen? Ist das unangenehm schräge, mit tonnenweise Effekten überladene und einem beknackten Akzent ausgestattete Geknödel der Dame wirklich als charismatischer Gesang zu verstehen? Kann man mit viel gutem Willen die dümmlich “abgespacten” Fantasy- und SciFi-Texte noch als Tribut an Nina Hagen werten? Und, vielleicht am Wichtigsten: Braucht irgendjemand diese CD? Die Antwort auf all diese Fragen ist die gleiche. Sie lautet kurz und eindeutig: Nein!