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    Rock Plaza Central
    Are We Not Horses

    VÖ: 29.06.2007 | Label: Yep Roc/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    10 / 12

    Wildes Folkrock-Pferderennen, ohne Grenzen oder Verlierer. Rock Plaza Central sorgen dafür, dass niemand auf der Strecke bleibt.

    Wie alle guten Geschichten ist auch die von “Are We Not Horses” schneller erzählt als begriffen. Eine Herde von Roboterpferden wird sich ihres maschinellen Daseins bewusst und stürzt in tiefe Identitätskrisen. Gleichzeitig fangen Engel und Menschen einen Krieg an und schunkeln sich damit munter der Apokalypse entgegen. Chris Eaton, Schriftsteller aus Toronto und Befehlshaber bei Rock Plaza Central, hat sich dieses Sci-Fi-Szenario ausgedacht. Er widersteht auf dem hervorragenden zweiten Album seiner Band aber der Versuchung, es mit naheliegendem Space-Rock in Musik umzusetzen. Stattdessen ist es eine bodennahe Version von Folkrock, an der sich Rock Plaza Central abarbeiten, eckig und rustikal gespielt, mit Schlachtgesängen angefeuert und jedem zweiten akustischen Instrument verziert, das man sich vorstellen kann. Vom unverkennbar an Neutral Milk Hotel angelehnten Steigerungslauf “My Children, Be Joyful” bleibt nach sechs Minuten eine einzige, unendlich traurige Violine übrig; vorher hatte sich dieses unglaubliche Durchhalte-Epos derart euphorisch hochgejazzt, dass sich sein Titel praktisch von selbst verstand. Auch in ihren weniger opulenten Liedern ist es eine unzerstörbare Zuversicht, mit der sich Rock Plaza Central den Widrigkeiten des (Roboter-)Lebens stellen. Sie zelebrieren es mit Mandoline, Banjo und schallgedämpfter Trompete – selbst wenn es streng genommen nur aus Einsen, Nullen und ein bisschen Wellblech besteht.