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    Robert Gomez
    Brand New Towns

    VÖ: 12.01.2006 | Label: Cooperative/V2/Rough Trade
    Text: Armin Linder
    5 / 12

    Sonntagmorgenmusik zum Liegenbleiben und Nochmalumdrehen. Allerdings eher schläfrig als verträumt.

    Robert Gomez ist ein Mann von Welt. In seinen 31 Lebensjahren hat der Texaner schön was mitgemacht und in seinem Reisepass eifrig Stempel gesammelt. Einige Monate lang half er beim Zirkus aus, lernte seine Lektionen auf der kubanischen Tres-Gitarre, tourte mit türkischen, brasilianischen und kubanischen Acts, entfesselte mit seiner Band The Latin Pimps flotte Mambo-Rhythmen und gewann bei seinen Soloauftritten unter anderem Norah Jones und Midlake als Fans. Allzu viel aus seiner bunten Biografie hat dennoch nicht auf den verhältnismäßig farblosen Sound seines Solodebüts abgefärbt. Gelegentlich schleichen sich zwar exotische Sounds in den Hintergrund. Doch vorneweg schlendern ein abgehangener, entschleunigter Hippie-Folk-Sound und die Stimme des Maestro. Der lässt sich nie aus der Reserve locken, wirkt ein wenig wie Maximilian Hecker nach dem Stimmbruch mit Blumen im Haar. Auch Robert Gomez nuschelt mehr, als er singt, legt mehr Wert auf eine durchgehende Stimmung als auf ausgeprägte Songs. Man könnte meinen, er habe das ganze Album früh morgens eingesungen, noch vor dem Zähneputzen und bevor er sich überhaupt den Schlaf aus den Augen reiben konnte. Entsprechend taugt es gut als Sonntagmorgen-Musik, weil sie dann die entsprechende Stimmungslage bedient. Mit jedem Schluck Kaffee verliert sie jedoch an Wert.