Solange es Gitarren und junge Männer mit Problemen gibt, wird es diese Musik und solche Platten geben. Ehrlich, angepisst, rau von der Straße abgeleckt. Das Problem: Kennst du fünf, kennst du alle. Immer wieder schön im AZ um die Ecke, um sich im 20-Minuten-Set die Schuppen aus den Haaren bürsten zu lassen, und auch zuhause, wenn Mutti und Vati auf dich einreden und du nur noch schreien willst. Wenn dir das jetzt gerade ausreicht, bist du hier genau richtig. Alle anderen kennen die Platte schon. Righteous Jams spielen Midtempo-Punkrock mit Streetcore-Elementen und reichlich Atttüde, durchaus zweckmässig und genretreu und ohne große Ausfälle. Doch es fehlt der zündende Funke, um aus einer nicht abreißenden Flut absolut identischer Alben auszureißen. Wo sich sonst immer noch rettend die Produktion als wörtlich gemeintes Druckmittel vorschieben könnte, versagt ausgerechnet Dean Baltunolis (immerhin u.a. Sick Of It All) und verpasst “Business As Usual” einen langweiligen, flachen Sound, den man sonst vom Heimmixer im Jugendzentrums-Studio für Demoproduktionen gewohnt ist. Um es anders auszudrücken: An Radler kann man sich auch nicht richtig betrinken.