Right Direction untermauern ihren Ruf als eine der unsympathischsten Bands des Kontinents.
Rein formal betrachtet ist Bury The Hatchet so grottenschlecht nicht, wohlmeinende Rezensenten könnten hier zumindest eine halbherzige Empfehlung an den Metalcore-Nachwuchs, sprich an Leute, die – sowas solls geben – keine Madball-, Agnostic Front- oder Biohazard-Platte besitzen, aussprechen. Gut, es gibt ein paar Aussetzer: Out In The Fields etwa, eine grauenhafte Coverversion eines eh schon schlimmen Songs sowie zuviel Old School-Metal-Einflüsse und einen schlechten Ozzy-Imitator. Ansonsten: Okaye Songs zum Schubsen, Mitgrölen, Testosteronablassen, deren obwohl schon oft gehörte Hooks dem ein oder anderen Jungmännerbund bestimmt dennoch Spaß machen. Das Problem: Ich bin kein wohlmeinender Rezensent. Nicht bei einer Band, die auf ihrem letzten Albumcover zu To Right The Wrong als Jury posierte, die über eine Akademikerin, einen Richter, einen Cop, eine Nonne und einen Iro-Punk (!) Gericht hielt. Wer hier wohl als wrong verurteilt wurde? Klüger sind Right Direction nicht geworden: Der Songtitel Fight Violence With Violence sagt schon einiges, und auch sonst nerven Right Direction unheimlich mit Hooligan-Gestus und paranoidem Gefasel von Stolz, Ehre und Feinden, die sich hinter dem Rücken der Band formieren. Meine Güte, ihr seid nicht Mr. Manson, sondern eine von zahllosen Belgiencore-Truppen mit Kreisklassen-Lyrik und erschreckend kleinem Resthirn.
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To Right The Wrong
VÖ: 01.01.1900