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    Pinkunoizu
    Free Time!

    VÖ: 30.03.2012 | Label: Full Time Hobby / Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    9 / 12
    Pinkunoizu - Free Time!

    Lange Popsongs voller Gedankensprünge, gemacht für die Abenteuerspielplätze, auf denen Architecture In Helsinki heute komisch angeguckt werden.

    Es gibt einen Punkt, an dem Bands zu alt für manche Dinge werden, und es gibt Bands, die diesen Punkt niemals erreichen. Eine davon waren neulich Team Me aus Norwegen, die mit ihrem vielarmigen Debütalbum auf Bäume geklettert sind, obwohl einer bei ihnen aussieht wie Jan Müller von Tocotronic, der vermutlich schon lange nirgendwo mehr draufklettert. Pinkunoizu sind so ähnlich und aus Kopenhagen, eine Band mit vielen Sachen im Kopf, die es gleich auf dem ersten Album zu erledigen gibt.

    “Free Time!” beginnt grandios mit “Time Is Like A Melody”, einem Stück, das klingt, als wäre Animal Collectives “Panda Bear” noch mal eingeschult worden, nur diesmal in Waldorf. “Cyborg Manifesto” ist dann wie M. Ward auf Safari (Zooey Deschanel wurde früh von einem Gepard gerissen), und erst danach fangen die Lieder auf “Free Time!” an, lang und trippig zu werden. “Death Is Not A Lover” berichtet ausführlich vom Boden des Hexenkessels, es fehlt eigentlich nur noch der Typ aus Die Götter müssen verrückt sein mit ein paar Schnalzlauten. Hier pausieren die tollen Highlife-Gitarren von Pinkunoizu, die allein schon ihr Geld wert wären, bis zur achten Minute – dann kommen sie wieder, um Damon Albarn und Flea was vorzuspielen. Was bei deren “Rocket Juice & The Moon” gerade krampfhaft weltoffen klingt, wird auf “Free Time!” gar nicht groß diskutiert. Pinkunoizu hätten ihre Platte totüberlegen können, stattdessen haben sie am Ende Didgeridoos, fürchten wir, und werden zur ersten Band der Welt, denen man die Dinger nicht in den Rachen reintreten will.