Ich befürchtete schon eindimensionalen Punkrock, aber das hier ist mindestens zweidimensional. Es hat den Anschein, als sei die Band darum bemüht, fetten Sound weitestgehend zu vermeiden. Die Neigung zur maßvollen Selbstzurücknahme ist ein offensichtliches Prinzip dieser CD. Das Songwriting von Papas Fritas ist abwechselnd an Glam-, Wimp- und Sixties-Beat-Stilismen angelehnt und wirkt durchgehend angenehm kurzweilig, was auch daran liegt, daß die Melodien zum Teil herausragend sind. Damit, diese Platte eine Party-Scheibe zu nennen, habe ich eigentlich keine Probleme – doch ich bin mir nicht sicher, ob ich von einer Platte nicht mehr erwarte, zumal mich die- ähnliche Bedürfnisse befriedigenden- Supergrass doch eher ansprechen (die sind dann auch vierdimensional). Nervig ist bei Papas Fritas nämlich ein ironischer Grundton, den ich schon bei They Might Be Giants unerträglich fand. Das ist eben klischeehafter studentischer Humor, der eine süffisante Haltung anzeigt. Aber das gilt nicht für alle Stücke auf dieser CD, und ich erwische mich dabei, Papas Fritas ganz gut zu finden.
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dto
VÖ: 30.11.1999