Numbers Not Names
What's The Price?
Text: Sascha Ehlert
Es ist ja nicht so, als wären die Beteiligten Durchschnittsmusiker mit einer Vision, die größer ist als sie selbst. Im Gegenteil: MC Alexei Casselle stellte seine Stimme zuvor für Kill The Vultures zur Verfügung, die Drummer Jean-Michel Pires und Chris Cole spielten bei The Married Monk beziehungsweise Manyfingers, und Produzent Oktopus liefert den Dälek-Link. Das gemeinsame Experiment Numbers Not Names hätte funktionieren können, erinnert aber letzten Endes ungewollt an missglückte Crossover-Versuche von Bands, die man am Liebsten längst aus seinem musikalischen Gedächtnis gestrichen hätte. Songs wie “Mimic The Mimic” und “Cold War Sound” entführen nicht in hypnotische und psychedelische Gefilde, dazu wirken die Kompositionen zu hart und zu roh. Das wütende Soundchaos auf “What’s The Price?” mag eine gute musikalische Entsprechung unserer unübersichtlichen, moralisch in Teilen zerfallenen Welt sein – nur der Genuss, der bleibt beim Hören zu kurz. Musikalische Grenzgänge bleiben natürlich weiterhin erwünscht und unabdingbar wichtig für den Fortbestand musikalischer Vielfalt. “What’s The Price?” wirkt trotzdem wie eine Platte, die sich schwer damit tut zu erklären, warum Industrial und HipHop in trauter Eintracht funktionieren sollten. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit klingt zu sperrig, um kurzweilig zu unterhalten und ist gleichzeitig zu überraschungsarm und bieder produziert, um Feingeistige zu befriedigen.