Da sind sie wieder, die Heroen der zur Zeit ganz großen Britpop- und Alternative-Combos. Nach zehnjähriger Abstinenz läßt man die unsäglichen Versuche von Ian McCulloch mit The Prodigal Son oder Electrafixion unter einen sehr hohen Tisch fallen und Echo & The Bunnymen jetzt wieder mit „No Pain, No Gain” auf die Bildfläche treten. Bis auf den ums Leben gekommenen Pete de Freitas sind alle maßgeblichen Kreativköpfe wieder an Bord: McCulloch, Will Sergeant und Les Pettison. Doch „No Pain, No Gain” zeigt einmal mehr die Gefahren der Wiedervereinigung alter Kultbands auf: Das Album klingt altbacken und befindet sich eindeutig auf der Schleichspur. Selbst Hole covern Echo & The Bunnymen heute besser, ganz zu schweigen von Pavement, die neuerdings ihre Shows öfter mit deren Klassiker „Killing Moon” beenden. Wenn schon die Einsicht „No Pain, No Gain” zum Titel erkoren wurde, warum mußte es dann unbedingt der größtmögliche Schmerz sein, der kurzfristig aufzutreiben war? Und wie stellen sie sich den Gewinn dafür vor? Den Verlust ihres Stellenwertes etwa? Diese Re-Union sollte endgültig als Warnung an all jene dienen, die dereinst für gut befunden wurden: Laßt es dabei bewenden, irgendwann muß eben Schluß sein.