Aus einer Covercombo wird eine richtige Band. Zwar leidet der Originalitätsfaktor ein wenig, dennoch überzeugen die beiden Songwriter John Hampson und Brian Desveaux mit einer soliden Leistung.
Und das mit Ende Zwanzig. Kaum nachzuvollziehen, dass man in dem Alter eine solch reife Platte hinbekommt. Erklärungen gibt es viele: die langen Jahre als Coverband, die Sehnsucht nach Songs, die man auch nach zehn Jahren noch cool finden kann. Zumindest mit der Hitsingle Absolutely (Story Of A Girl) haben es Nine Days geschafft: Der Song war Anfang August der meist gespielte im amerikanischen Radio. Ohne Zweifel der perfekte Soundtrack für einen High School-Film oder eben Teenie-Serien wie Dawsons Creek. Durch und durch amerikanisch, nicht die Musik frustrierter Großstadt-Kids, sondern die solide Ausgeglichenheit der amerikanischen Vorstadt – sorglos und behütet aufgewachsen, vielleicht ein wenig unpolitisch. Das tut nicht weh, geht sofort ins Ohr und gefällt auch dem älterem Semester. Oder noch betagteren Zeitgenossen: Bob Dylan selbst hat das Sample zum gleichnamigen Stück abgesegnet; eine Sache, die das Quintett übrigens noch stolzer macht als der oben erwähnte Erfolg. Wird allerdings sehr schwierig, das Ganze auch in Europa zu wiederholen, wie man an Beispielen wie Dishwalla oder Third Eye Blind gesehen hat. Die hatten auch mal einen Riesenhit…