Über das Gründungsjahr der Berliner Band ist nichts bekannt, ihr erster Facebook-Beitrag stammt vom 19. November des vergangenen Jahres. Laut mitgelieferter Biografie sind die fünf Musiker aber seit rund 15 Jahren in der Musikszene aktiv, deshalb klingt ihr selbstproduziertes Debüt “High Wired” sehr professionell. Während viele Punkbands auf eingängige Refrains und klatschbare Taktarten setzen, verfolgen Moving The Mess eine andere Devise: je vertrackter, desto spannender. So platziert die Band die rauesten Songs des Albums gleich zu Beginn – Frontmann Bruno krakeelt wie ein heiserer Fußball-Ultra, während seine Kollegen in “French Moon German” mit Mathrock flirten oder in “Dead Hand Of The Past” die Gitarren wie Sirenen aufheulen lassen. “Into The Never” enthält den eingängigsten Refrain der Platte, und anstatt ihn direkt aufzublasen, bricht dieser erst zum Finale richtig los. Mit ihrer Unbekümmertheit und Selbstsicherheit erinnern Moving The Mess an Blackout Problems, in ihrer musikalischen Rauheit vor allem an The Dirty Nil – allen voran mit dem Song “Connotations”. Vor diesem unverkrampften Einstand sollten sich auch gestandene Bands in Acht nehmen.