Auch das gehört zum Pearl Jam-Effekt: Auf einmal können Bands, die gerade mal als neues Ding entdeckt worden sind, obskure Seitenprojekte machen. Offensichtlich sind die Mitglieder von deuS trotz der ganzen Credibility ihres letzten Albums nicht ganz ausgelastet. Deshalb wuseln die Belgier unter dem Namen Moondog Jr. zusammen mit einigen Benelux-Jazzern in Bereichen herum, die bislang Dr. John und Captain Beefheart vorbehalten waren. Es quiekt, raschelt, texmext und groovt. Wenn sich ein gewisser Tom Pintens ans Klavier setzt, entstehen sperrige Balladen wie “Jintro & The Great Luna”, andere Lieder zersäbeln Blues auf der Gitarre und heißen “Ice Guitars” und “Moondog”. Scheinbar wurde viel Tequila getrunken, was dem ganzen eine Tom Waits-artige Vernebeltheit gibt, die bei “Joe Wine Song” nach Westcoast-Kneipe klingt, an anderen stellen, wie etwa “Waiting Till You`re Gone” dafür arg in depressives Country-Rock-Chaos abstürzt. Das ist nüchtern schwer zu ertragen.