Einmal mehr verschleppt uns die Geschmacks-sichere Wiener Elektronik-Schule in eine warme Welt der BeepsnClonks.
Mit Kruder & Dorfmeister und den Sofa Surfers ging es los, und inzwischen werden wir nahezu allmonatlich mit frischen Wiener Elektronik-Sounds versorgt, die (fast) immer weit über dem Durchschnitt liegen. Nun also Mika, ein Projekt zwischen drückendem Speed und warmen Flächen, zwischen liebevollem Frickelbeat-Arrangement und unbemühter Leichtfüßigkeit. Die Grundlagen bilden so simple wie präzise Drum`n`Bass-, House- oder Downbeats, die mit fetten Basslines und stimmungsvoll vor sich hin rollenden Pluckerkeyboards versehen werden. On top gibt es wahlweise Effekt-verzierte Vocalsamples oder sogar echte weibliche Leadvocals – insbesondere die gleich vier mal wiederkehrende Stimme von Lea Sonnek schmeichelt sich ganz hervorragend in deinen Gehörgang und hebt die Platte aus dem Gros der netten, aber durchaus verzichtbaren Platten hervor. Das Ganze erinnert in seiner Gesamtheit betrachtet entfernt an verspielte K & D-Sessions oder housige Morcheeba. Und wo wir den Vergleich zu Letzteren schon ziehen: Diese Platte hat das, was deren drittem Longplayer Fragments Of Freedom ganz gewaltig fehlt: Zwingende Griffigkeit, Tiefe und Abwechslungsreichtum.