Maximo Park
Stream Of Life
Text: André Boße | Erschienen in: VISIONS Nr. 379
Als vor ziemlich genau 20 Jahren mit “The Coast Is Always Changing” die erste Single von Maximo Park erschien, hätte die Band aus Newcastle wohl selbst nicht daran geglaubt, zwei Jahrzehnte später immer noch am Start zu sein. Da war so viel Drang. Da war so viel Unmittelbarkeit. Kaum vorstellbar, dass man das so lange aushält.
Nun gibt es Maximo Park immer noch. Wobei man festhalten muss: Der Drang und die Unmittelbarkeit sind verschwunden. Maximo Park singen heute vom “Stream Of Life”, tun dies mit Stücken wie “Favourite Songs”, bei dem Sänger Paul Smith feststellt, seine besten Jahren seien vorbei – „but I’ll be damned if I’m giving up“. Das geht als Selbstironie durch, das Problem ist nur, dass der Song dazu die Bräsigkeit des Protagonisten doppelt. Sowieso: Was den Liedern fehlt, ist das Gefühl, dass es sie geben muss. Jedes Stück geht in Ordnung. Aber „geht in Ordnung“ ist eine drei minus. Okay in der Schule, im Pop und Rock viel zu wenig.
Eine schöne Geste der geschichtsbewussten Briten ist es, für “Dormant ’Til Explosion” die Stimme von Vanessa Briscoe Hay aus der Versenkung zu holen. Sie war früher Sängerin der US-Wave-Band Pylon, die in den 80ern den Stil der B-52’s in den Post-Punk holten – und damit nicht nur R.E.M. beeinflussten. Jedoch ist auch dieses Stück nicht gelungen: Zwischen Hyperaktivität und Routine entsteht eine Unwucht, die Maximo Park nicht ausbalanciert bekommen.
Das steckt drin: Field Music, Pylon, The Vaccines
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