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    Matthew
    Everybody Down

    VÖ: 26.08.2002 | Label: Rykodisc/Zomba
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Auf den ersten Blick mag es sich vielleicht anbieten, Matthew als Abklatsch von Eskoplaysailor zu deklarieren. Ganz Unrecht hat man damit sicher nicht. Aber ganz so einfach wollen wir es nicht machen. Die Band um Brian McSweeney verfügt tatsächlich über ein enormes Potenzial an Emotionalität, nur kann sie damit auch hervorragend umgehen: An manchen Stellen eher sparsam eingesetzt, bedient sie damit bei anderen Stücken bereits in den ersten Takten die volle Breitseite. Dieses Gleichgewicht ist es, das “Everybody Down” zu einer guten Platte macht. Löwengebrüll hier, dicke Krokodilstränen da. McSweeney klingt bei Stücken wie “This Time” oder “In The Wonder” ein wenig nach Jonah Matranga, und auch stilistisch lassen sich die Songs eher in den Bereich Emo-Rock einordnen. Was manchem bei Songs wie “The Darkest Night” oder dem Opener “Everybody Down” als `zu weinerlich` sauer aufstoßen mag, ist McSweeneys persönliche Reminiszenz an sein großes Vorbild Jeff Buckley. Das muss man mögen. Und wachsen lassen. Wer sich Mr. Buckley als Frontmann einer Emo-Band vorstellen kann, wird diese Platte lieben.
    Nadine Rinke 9

    Gesichtslos wie Vega 4, weinerlich wie Haven und langweilig wie die Dave Matthews Band: Matthew machen Musik für Muttern. Schluss jetzt! Schluss mit verheulten Pop-Rock-Pfeifen, ultrasämigen Refrains und diesem ganzen pseudo-romantischen Geknaue.

    Und raus mit Matthews Debüt “Everybody Down”, zumindest raus aus meinem CD-Player. Denn das nervt. Das haben wir alles schon mal gehört und einige Male sehr viel besser. Wenn einem nach Wehleid ist, dann lege man Coldplays “Parachutes” auf, wenn`s ein bisschen mehr sein soll, eben Starsailor. Und wenn`s gar nicht anders geht, funktionieren sogar Eskobar. Aber Matthew aus Chicago braucht kein Mensch. Weil das hier die schätzungsweise 576. Version des immergleichen ist: flockiger Gitarren-Pop mit sooo schönen Melodien und der gaaanz großen Melancholie. Ein einziges Seufzen. Bäh! Das verklebt Ohren und Hirn und birgt noch weniger Überraschungen als das neue Springsteen-Album. Und das muss man erst mal schaffen! Hier heißen Lieder “Where Did You Go” und klingen auch so. Die Arme weit offen, die Augen dackeltraurig, die Eier ab – Matthew sind so uninspiriert wie Nickelback und sehen nur nicht ganz so scheiße aus. Aus.
    Tino Hanekamp 4