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    Marmozets
    The Weird And Wonderful Marmozets

    VÖ: 20.02.2015 | Label: Roadrunner/Warner
    Marmozets - The Weird And Wonderful Marmozets

    4-Ohren-Test

    Wer glaubt, der gemeinsame Nenner von Paramore und The Dillinger Escape Plan kann nicht existieren, der hat die Rechnung ohne die Marmozets gemacht.
    Diese Band ist nicht nur schräg und wunderbar, sondern vor allem: einzigartig. Im Durchschnitt sind die drei Macintyre-Geschwister Becca, Sam und Josh und die Brüder Jack und Will Bottomley gerade volljährig. Sie kennen sich von der Schule im Städtchen Bingley, West Yorkshire, und gründen 2007 die Marmozets. Zugegeben, ihre Bandgeschichte ist nicht gerade spannend, die Musik dafür umso mehr: Sängerin Becca mutiert in einem Moment vom rehäugigen Mädchen zur gallekotzenden Furie, ist gleichzeitig verunsicherte Zwanzigjährige und selbstbewusste Frau. Ihre Bandkollegen sind nicht weniger unberechenbar, verschieben Takte und hängen eine Gitarrenspitze an die nächste. Mathrock ist das nur in dem Sinne, dass jeder Akkord und Rhythmuswechsel auf maximale Effektivität abzielt. So lässt sich zu „Move, Shake, Hide“ hervorragend tanzend die Wohnung auf unorthodoxe Weise neu einrichten. Das gilt für „Is It Horrible“, das kurz an die Queens Of The Stone Age erinnert, zwischendurch bei Postpunk vorbeischaut und in einem dissonanten Bombenhagel vergeht. „Vibetech“ ist das Extrembeispiel für diesen Wahnsinn, der nur knapp im Zaum gehalten wird. Es ist richtig, dass dieses Debüt geradliniger ist als die vorangegangenen EPs, dafür können Marmozets jetzt wirklich jeden abholen: Arctic Monkeys-Fans, Hardcore-Kids, Metalheads und Teenie-Girls. Das muss ihnen erstmal eine andere Band nachmachen.
    10/12 Stefan Reuter

    Welpenschutz ist ein hässliches Wort. Marmozets brauchen ihn trotzdem, vielleicht auch vor sich selbst.
    Die Voraussetzungen stimmen eigentlich: Eine junge Band rottet sich in der englischen Provinz zusammen und spielt sich sieben Jahre lang in Form, bis aus den zwei Geschwistersippen eine einzige geworden ist. Der Sound der Marmozets ist festivalerprobter, griffiger Alternative-Rock mit gelegentlichen Posthardcore-Screams und einem eher risikoarmen Songwriting, von dem Juroren bei Schülerband-Wettbewerben ein Lied singen können. Dieses Lied würde wahrscheinlich „Born Young and Free“ heißen oder „Move, Shake, Hide“, denn das sind so die Dinge, von denen die Marmozets zu berichten wissen. Ihre Songs, teilweise schon etwas länger im Umlauf, sind immer noch etwas unbeholfen, aber nicht uncharmant, wäre da nicht die fetttriefende Hochglanzproduktion, die „The Weird and Wonderful Marmozets“ auf die Rampe zur Massenvermarktung schiebt. Das geschieht so aufdringlich, dass man die LP nicht anders als mit den Ohren eines Produktmanagers hören kann, der hinter Punkte wie a) überraschend agile Frontfrau, b) überraschend harter Stil und c) überraschend seriöses Bruno-Mars-Cover fleißig seine Häkchen macht. Heraus kommt eine Musik, die sich wie Leistungssport anhört, mit ordentlich Stellfläche für Sponsoren und wenig Raum zur Weiterentwicklung. Die wahre Tragödie aber ist, dass die Marmozets wahrscheinlich nicht einmal merken, wie gecastet sie sich auf ihrer eigenen Platte anhören.
    4/12 Markus Hockenbrink

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