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    Marah
    I you Didn't Laugh, You'd Cry

    VÖ: 11.11.2005 | Label: Munich Records BV/Indigo
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12

    Die Herzen am richtigen Fleck, die Köpfe voller Melodieflausen: Marah schlendern durch putzige Popkulissen, gefühlte 40 Jahre alt.

    Manche Menschen hören ja mit 29 auf zu altern. Sie feiern dann jedes Jahr den gleichen Geburtstag, kündigen allen die Freundschaft, die es wagen, sie darauf hinzuweisen, und bemühen sich, möglichst wenig zu lachen. Wegen Krähenfüßen und so. Ob die amerikanische Popband Marah ebenfalls von diesem Phänomen befallen ist, ist zwar nicht überliefert, es steht aber mindestens zu befürchten, dass diese Kerle aus Philadelphia zu Sylvester immer wieder die gleiche Jahreswende feiern. “If You Didn’t Laugh, You’d Cry” ist ihr fünftes Album und weigert sich wie seine Vorgänger hartnäckig, jede musikalische Entwicklung nach 1975 als existent anzuerkennen. Hier schubsen “Bababa”-Chöre die frühen Beach Boys vom Surfbrett, die Lap-Steel-Gitarre huldigt der Hochzeit des Country, und an der Mundharmonika wird auch gern ein bisschen Folk-Seligkeit herbeigepustet. “So What If We’re Out Of Tune (With The Rest Of The World)” heißt das zentrale Stück, und die bandführenden Brüder Serge und Dave Bielanko können es eigentlich nur als rhetorische Fragen meinen. Natürlich haben die Typen die alten Woodstock-Tickets ihrer Eltern an der Pinwand hängen, natürlich wurden sie beeinflusst von Byrds, Beatles und Big Star. Und natürlich geht das völlig in Ordnung, solange dabei Songs wie die pfiffige Saloon-Schießerei “Sooner Or Later”, das feierliche Geschunkel von “The Dishwasher’s Dream” oder der durchaus kratzborstige Gitarrenrock des Openers “The Closer” herausspringen. Zwar kommen Marah damit nie hinaus über die zweite Reihe hinter der Artsverwandschaft von den Shins oder New Pornographers. Wer aber so konsequent wie sie am Zeitgeist vorbeilebt, dem dürfte das ohnehin ganz recht so sein.

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