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    Mando Diao
    Hurricane Bar

    VÖ: 24.01.2005 | Label: EMI/Universal
    Text: Ingo Neumayer
    Mando Diao - Hurricane Bar

    Die notorischen Großmäuler aus dem rohen Norden haben sich die Hände gewaschen. Kräftig zupacken können sie aber immer noch.

    Wer die CD aus der Hülle holt, ist erst einmal geblendet. Gold ist die dominierende Farbe dieses Albums – das passt zum Selbstbild einer Band, die sich für unschlagbar hält und damit vielleicht sogar Recht hat. Schließlich war in „Bring ‚Em In“, der Debütsuppe der Schweden, auch bei gründlicher Suche kein Haar zu finden: Eine Bauchplatte, die sofort in Beine (zappelnd), Fäuste (reckend) und Kopf (rhythmisch zuckend) ging – so frisch kann retro klingen. Bei „Hurricane Bar“ lautet die Devise nun: reicher durch weicher. Es schreddert und bratzt nicht mehr, die Gefahr ist bereinigt, Mando Diao haben aufgehört, die Zähne zu zeigen – die wollen jetzt nur noch spielen. Das machen sie gut. Nein: besser. Ach was: perfekt! So perfekt, dass man es anfangs gar nicht bemerkt. Dabei verstecken Mando Diao ihre Hits eigentlich nicht besonders gut – es ist nur so, dass man zu Beginn zu sehr mit Sound- und Attitüdefragen beschäftigt ist: Ist das noch Rock, schon Pop oder am Ende gar Retro-Pop-Rock? Doch die Zweifel verfliegen spätestens dann, wenn man sich nach zehn Nebenbei-Durchläufen die Platte mal bewusst zur Brust nimmt. Nummern wie das beschwingte „God Knows“, der nicht einmal zweiminütige Opener „Cut The Rope“, der mit stimmigen Clash-Verweisen und zwingenden Harmonien glänzt, oder das niedriger getaktete „Added Family“ sind über alle Zweifel erhaben, da verzeiht man auch, dass das Album nach hinten raus etwas gemütlicher wird. Wie schon beim Debüt steht und fällt hier alles mit Gustaf Norén und Björn Dixgard, den beiden singenden Gitarristen, die in dieser Disziplin nur ein anderes Duo fürchten müssen: Carl Barât und Pete Doherty von den Libertines. Und wie man mit Konkurrenz umgeht, wissen die cleveren Schweden: Man erdrückt sie – mit Liebe. Das merkt man zum Beispiel bei „You Can’t Steal My Love“, das sich etwas zu dreist beim Libertines-Hit „Don’t Look Back Into The Sun“ bedient. Doch das ist am Ende Makulatur angesichts eines Albums, das die Band ein gutes Stück weiter nach vorne bringen wird. Und womit? Mit Recht.

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