Monotreme Records ist nicht gerade dafür bekannt, griffigen Rock’n’Roll-Nachschub zu liefern. Mit Künstlern wie The Mass (bei denen LF8-Kopf Andy Lund den Tourbassisten mimt), 65daysofstatic, Ral Partha Vogelbacher oder Cerberus Shoal geht es der Firma um handwerkliche Wertigkeit und künstlerischen Ausbruch. Vor diesem Hintergrund rocken Lower Fourty-Eight auf ihrem zweiten Album fast zugänglich und traditionell, zumindest wenn man sein Gehör am Noise- und Mathrock der letzten 20 Jahre geschult hat. Ihre harten Rockbrocken sind rhythmisch vertrackt und selten geradeaus, hinterlassen dabei aber niemals den Eindruck von Musikhochschule, sondern vom dunklen Underground-Club, in dem die kleine, mit Panzertape geflickte Bühne unter dem Lärmdruck wackelt. Dafür sorgt eine Menge Wut und Aggression, formuliert in phrasenfreien, nachlesenswerten Texten und die ganze kratzige Ästhetik, deren Krach und Gebrüll eher nach Hysterie und Panik als nach selbstverliebter Kriegserklärung klingt. Auf ganzer Länge leidet das Album darunter, dass Lower Fourty-Eight sich nicht einig sind, ob sie ihre Ästhetik eher in Richtung Verweigerung oder Umgarnung treiben, eher Unsane oder At The Drive-In, eher Jesus Lizard oder Mogwai sein wollen. Es flirrt und zittert zwischen diesen Extremen, erreicht aber nicht Größe und Dramatik der Genannten und bleibt im Vergleich zu den experimentellen Labelkollegen einfach: anstrengender Rock.