Ein verwunderter Blick auf den Equalizer. Höhen sind doch drin? Es liegt nicht am Gerät. Love 666 sind schuld. Angel, so nennt sich der Schlagzeuger, wummert dumpf seinen Takt durch, die Bassdrum doppelt so laut gemixt wie die Snare, und letztere klingt auch eher wie eine Tom. Breaks spielt der Engel nicht. Nur ab und zu vergißt er sich und klopft taktlos herum, fast so wie es Velvet Undeground machten, um zu zeigen, wie ein Heroinrausch klingt. Dazu völlig höhenlose, schmutzige Rock-Gitarren, zwischendurch ein paar Feedback-Orgien. Der Gesang klingt apathisch. Love 666 erinnern an die frühen Flaming Lips, als die noch gelangweilt feststellten “Forever Is A Long Time”. Sie allerdings gehen viel kompromißloser als die Flaming Lips zu Werke. Ihre Musik drückt den Hörer ganz tief in den Sessel, die Welt bleibt stehen. Nach einer Weile nickt er nur noch autistisch mit dem Kopf auf und ab. Wer sich die Love 666-Überdosis gibt, läuft Gefahr, den mit dem Plattentitel ausgesprochenen Wunsch zu erfüllen.