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    Lolita No. 18
    Yalitamin

    VÖ: 29.05.2000 | Label: Goldrush/BMG
    9 / 12

    Vor vier Jahren schafften Lolita No. 18 das Kunststück, mit gerade mal drei Songs ‘Schönheit der Ausgabe’ zu werden.
    Die kamen via ‘Alternative Tentacles’ auf einer Split-EP mit Droop und punkrockten so naiv-charmant nach vorne, dass nicht nur ich hingerissen war. Das sieht heute anders aus. Als ich am Tag des Eintreffens freudig erregt die neue CD von Lolita No. 18 in den Player geschoben hatte, dauerte es keine fünf Minuten, bis Frl. Brandt mit den Worten ‘Wir müssen dich jetzt leider isolieren’ meine Bürotür verriegelte. Banausen! Dabei gibt es doch nichts Schöneres als japanische Verse von vier durchgeknallten Frauen, die genauso schrill und trashig musizieren, wie es ihr Outfit andeutet. Das klingt manchmal wie die Toy Dolls (dessen Frontmann Olga half den Lolitas übrigens beim sechsten Album „Toy Doll“, das hierzulande allerdings noch auf die Veröffentlichung wartet) mit einer heliumsüchtigen Micky Maus am Mikro, manchmal auch wie siebenjährige Dilletanten, die nicht ganz sicher sind ob sie nun den Beatles oder den Ramones nacheifern sollen. John Lennon ist tot, Joey Ramone noch nicht ganz, und er steht mächtig auf Lolita No. 18, produzierte mit Daniel Rey zusammen deren viertes Album „FUBO © NY“ und wird auf dem hier vorliegenden fünften Werk „Yalitamin“ durch das Ramones-Cover „Wart Hog“ geehrt. Auch der Buggles-Hit „Video Killed The Radio Star“ wird in einer Trash-Boutique neu eingekleidet. Die ganze Platte ist ein greller Comic-Strip in Bubblegum-Punk-Farben, wild statt virtuos, und auch nach elf Jahren Bandbestehen sind Lolita No. 18 zum Glück noch weit von der Volljährigkeit entfernt.

    weitere Platten

    Splitsingle mit Droop

    VÖ: 30.11.1999