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    Lingua Nada
    Snuff

    VÖ: 23.03.2018 | Label: Kapitän Platte/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Lingua Nada - Snuff

    Oder: „Die Fratzen keifen es aus den Löchern“. Hier gibt’s Musik für jedermann – wenn jedermann heißt, dass die Weltbevölkerung gefangen ist im Körper eines schizophrenen Trampolin-Enthusiasten.

    Einer endgültigen Entgleisung vom Kaliber Hella verweigern sich Lingua Nada allerdings. Irgendwann muss auch mal Schluss sein mit der Slalom-Abfahrt durch Bauch und Beine, nach Samiam-Emocore, Tiki-Bar und Schniedelwutz-Akrobatik. Auf „Snuff“ geht es drunter und drüber, nämlich unter Erwartungen hindurch und über den Rock-Tellerrand hinaus: Das hymnische Finale von „Cyanide Soda“ etwa steuert klar auf ein Crescendo zu, doch bleibt lediglich die Gesangsspur, den Rest übernehmen plötzlich Anamanaguchi. Zumindest klingt alles nach der Chiptune-Band aus New York, Lingua Nada kommen aber aus Leipzig, und „Snuff“ aus Sessions, die Bandchef Adam Lenox, Jr. selbt als selbstmörderisch beschreibt. Eigentlich habe man eine Pop-Platte machen wollen, so der Sänger und Produzent, der vor Jahren aus dem Wilden Westen angeflogen kam und irgendwann am City-Hochhaus mit dem schönen Spitznamen Weisheitszahn hängengeblieben ist: „Herausgekommen sind die 40 absurdesten Minuten, die wir jemals aufgenommen haben“. Solche Worte wollen erstmal verdaut werden, wenn man weiß, dass das Debüt als Goodbye Ally Airships ebenfalls einige Schrauben locker hatte, genau wie die ein Jahr alte Split mit Paan. Dass der Math/Noise-Zirkus „Snuff“ als Pop-Versuch gestartet ist, lässt unter Umständen noch das textliche Red-Hot-Chili-Peppers-Zitat im Opener „Svrf Party“ erahnen. Als Besitzer dieser irren Platte kann man sich jedenfalls beim Zusammenstellen von Playlists manche Klassiker sparen.

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