Larmousse sind Meister der leisen Töne. Mit einer Ruhe, wie sie einem andächtigen Sonntag gebürt, spazieren sie durch weite Ebenen der Harmonien.
Deshalb ist es vermutlich kein Zufall, dass Cliff Henderson und Scott Wallace die vier Stücke mit insgesamt über 40 Minuten Spielzeit immer sonntags aufgenommen haben. Zumindest passt es zur Stimmung zur Platte. Denn aufgrund der repetitiven Struktur mutet Tape etwas meditativ, fast schon sakral an. Wie im Zeitraffer rauschen Melodien und melancholische Klänge an einem vorbei, und plötzlich frag man sich: Ist es schon vorbei? Ähnliches kennt man von Godspeed You Black Emperor! oder Built To Spill. Auch der Chicagoer Post-Rock hat hörbar seine Spuren hinterlassen. Vor allem aber erstere haben einen vergleichbaren Hang zum Spiel mit einfachen, schönen Melodien und komplexen Songstrukturen. Nur dass sich Larmousse auf die ruhigeren Töne konzentrieren und feinste Stimmungen herausarbeiten. Obwohl Tape im Grunde nur Demoaufnahmen zugrunde liegen, die von Guy Fixen (Laika) noch einmal neu abgemischt wurden, besticht diese Platte durch eine Klarheit, die der einer sternenklaren Nacht entspricht. An einem Sonntag im Winter vielleicht, wenn der erste Schnee leise gegen das Fenster fällt.