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    Lafote
    Fin

    VÖ: 16.11.2018 | Label: Misitunes/Broken Silence
    Text:
    8 / 12
    Lafote - Fin

    Lafote besingen schon am Anfang ihrer Karriere das Ende und hängen ihren Sound passenderweise zwischen Post-Punk-Motorik und warmen Melodien auf.

    „Ich habe keine Kraft mehr/ Und ich hab’ auch keine Zeit/ Und es hat auch keinen Ort, den ich mir leisten kann/ Das ist nicht die Welt, die ich umarmen will“ – ist das der Weltschmerz, von dem alle immer sprechen? Die Frustration wegen des Status quo spricht jedenfalls aus den ersten Sekunden des Openers „Alles liegt in Scherben“ und bietet zum hektischen Vortrag von Sänger und Gitarrist Jakob Groothoff hibbelige Indiebeats und schön schiefe Gitarrenmelodien. Die hämmern immer ein bisschen zu schnell und zu abgehackt aus den Boxen, um wirklich im Ohr anzukommen. Diese Flucht nach vorne, dieses Vergängliche bestimmt auch den weiteren Verlauf der Platte. Die Vorabauskopplung „Der Riss“ geht auch durch dich hindurch beschleunigt mit motorischem Schlagzeug und minimal variierten Gitarrenmelodien klassischen Post-Punk auf Tempo 180, „Zündschnur“ vermengt Dancefloor-Indie mit Zeilen wie „Ich werde nicht mehr schlafen bis ich fertig bin“ und jazzigem Jangle-Pop und Knoten verheddert sich passend zum Titel in fuzzigem Bass-Geschrubbe, dissonantem Feedback und Groothoffs wabernden Gesangslinien. Für das Feuilleton sind Lafote mit dieser Mischung ein gefundenes Fressen. Böse Zungen könnten auch behaupten, dass dieses Ding mit den klugen Texten auf Deutsch und frickeligen Indiegitarren schon so viele Lehramtsstudentenbands vorgelebt haben, dass sich Lafote nur noch die stilistischen Rosinen herauspicken müssen. Aber dafür klingt „Fin“ zu eigenständig, widerborstig und aufmüpfig – außerdem haben Lafote gerade erst angefangen.