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    Korn
    Take A Look In The Mirror

    VÖ: 24.11.2003 | Label: Epic/Sony
    Text: Jochen Schliemann / Jochen Schliemann
    Korn - Take A Look In The Mirror

    Vier-Ohren-Test

    Korns bemüht zurückorientiertes, sechstes Album ist trotz allen Kalküls besser als sein abgehobener Vorgänger. Spätestens beim Durchblättern des CD-Heftchens mit der Bildcollage aus dem Frühstadium ihrer Karriere wird klar, dass Korns Marschrichtung dieses Mal „retro“ heißt. Sicher ist es auch kein Zufall, dass das dunkle Albumcover mit abgebildetem Spiegel an „Life Is Peachy“ erinnert und damit die Sturm-und-Drang-Phase der einstigen Revoluzzer. Völlig „überraschend“ kehrt zudem der Dudelsack zurück. Man merkt es: Korn wollen weg vom Image der „Untouchables“ und belegen das mit kürzeren, knackigeren, nicht ganz so totproduzierten Stücken wie auf dem Vorgänger. So wirken, neben einigen Ausfällen, zumindest die ersten fünf Songs wie der Beginn von Korns nie erschienenem, drittem Album vor dem Mainstream. Das echt böse Riffgewitter „Break Some Off“ etwa oder die endlich mal wieder durchgehend hochwertigen Songs „Here It Comes Again“ und „Everything I’ve Known“ wecken Hoffnung. Auch das durch Rhythmuswechsel interessante „Deep Inside“ unterhält, und unverhofft schaffen Korn sogar das erste erträgliche HipHop-Stück ihrer Karriere mit „Play Me“, einem Duett mit Nas. Das Problem bei all dem ist klar: Wer nimmt ihnen das noch ab? Diese Frage stellt sich vor allem in Anbetracht des peinlichen Anti-Plattenfirmen-Songs „Y’All Want A Single“, der nur beweist, wie weit geschäftliche Überlegungen hier schon in die Musik vordringen. Auch wenn die Kurve wieder ein wenig nach oben zeigt, die Aufforderung im Albumtitel kann man leider immer noch nur dankend zurückgeben.
    8/12 Jochen Schliemann

    Korn nutzen sich ab. Wer etwas anderes behauptet, ist taub. Wie viele Dröhn-Bass-Alben dieser Band muss unsere traurige Welt noch ertragen? Okay, bescheinigen wir Korn ein gesundes Arbeitsethos, denn „Take A Look In The Mirror“ ist das bereits sechste Album der Band seit dem Debüt von 1994. Doch um Fleißkärtchen geht’s Korn nicht. Ums Geldverdienen doch sicherlich auch nicht, zumindest nicht ernsthaft. Worum also dann? Kann sich der lethargische Diarrhö-Sabbler Jonathan Davis nicht endlich zur Ruhe setzen, anstatt uns gleich im eröffnenden „Right Now“ mit tausendmal gehörten, endlos ausgelutschten I-fucking-hate-you-Lyrics anzuöden? „Ich kann keine Songs übers Glücklichsein schreiben“, sagte er kürzlich in einem Interview. Das sich ewig wiederholende Psychosen-Durchgekaue kann es doch wohl auch nicht sein. Was also dann? Etwa die Musik? Klar, Korn haben ihren eigenen Stil, den beherrschen sie nun aber schon seit fast einer Dekade aus dem Effeff – und niemals besser als auf den ersten drei Alben. Der charakteristische Bass, die dröhnenden Gitarren, das scheppernde Schlagzeug, die dicke Produktion – all das hatten wir schon, aber verdammt noch mal besser. Und das Back-to-the-Aggression-Roots-Geschwafel ist heiße Luft auf Silberfolie – so glaubhaft wie der amerikanische Präsident. Abgerundet wird dieser abgestandene Furz von einem Booklet, dessen Before-we-were-signed-Fotozeilen so anbiedernd um Authentizität buhlen wie Reinhold Beckmann in seiner Talkshow um die Gäste. Und Korn fragen: „When Will This End“. Und ich antworte: Hoffentlich bald!
    3/12 Jan Schwarzkamp

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