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    Kiss My Jazz
    Doc`s Place Friday Evening

    VÖ: 30.11.1999 | Label: Knitting Factory/EFA
    10 / 12

    Unsere belgischen Nachbarn mausern sich zusehends zu meinen erklärten Indie-Favoriten. Neben den genialen dEUS brachte es wahre Schrägschrammel-Prachtstücke hervor, so z.B. die Evil Superstars und Moondog Jr., die Zweitband des dEUS` Gitarristen Stef Camil Carlens. Auch ihr zweiter Gitarrist, Rudy Trouvé, legt nun mit “Doc`s Place Friday Night” die erste Platte seines eigenen Side-Projekts Kiss My Jazz vor. Musikalisch schlägt er damit in die gleiche Kerbe wie die bluesigen Moondog Jr., allerdings mit stärkeren Tendenzen zum richtigen Jazz – mit Bebop-Trompete, Swing-Schlagzeug und lässiger Chet Baker-Gitarre. Zu diesen Elementen gesellt sich die typische dEUS-Schrägheit in Form von verzerrten, unterschwelligen Gitarren-Attacken oder dem quengeligen Gesang von Stef Camil. Die krude Mischung wird verfeinert mit Zorn`scher Brüchigkeit und Tom Waits-Zitaten, und das alles auf der Basis von einfach guten Songs. Zugegeben, das hört sich ganz schön konfus an; aber versucht doch mal selbst, die Musik von Kiss My Jazz in Worte zu fassen. Ist das noch Indie? Oder Jazz? Vielleicht Kunst? Auf jeden Fall ist es gut.

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